Vier Jahre bei Wylkomm und ein grosser Meilenstein in meinem Leben.
Ich habe es geschafft: Ich habe meinen Bachelor of Science in Games Programming bestanden! Zwar gehöre ich schon seit über vier Jahren zum Wylkomm-Team, aber erst jetzt, nach erfolgreichem Abschluss komme ich dazu, mich kurz vorzustellen und von meinem steinigen, aber erfolgreichen Weg von der Hobby-Gamerin zur Game-Programmiererin zu berichten. Ja stimmt, Kommunikationsassistentin und Spiele programmieren haben nicht direkt etwas miteinander zu tun. Aber es gibt Parallelen und – wer hätte das gedacht – sie ergänzen sich sogar.
Über mich
Wie auch bei meinen Wylkomm-Kolleginnen, schlägt in meiner Brust ein multikulturelles Herz: Ich bin halb Spanierin und halb Dominikanerin aber in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Vor 27 Jahren habe ich das Licht der Welt erblickt und in Ultrakurzform, dies sind meine Leidenschaften, Talente und Schwächen 😉

Die Leidenschaft zum Beruf gemacht
Ich liebe es kreativ zu arbeiten. Seit ich denken kann, bastle, male und tüftle ich gerne herum. Folglich interessierte ich mich schon früh für Grafik und Design und beschloss schon zu Schulzeiten, beruflich in diesem Bereich Fuss zu fassen.
Als es nach meinem Schulabschluss darum ging, mich für die verschiedenen Studiengänge an einer Fachhochschule zu bewerben, entdeckte ich, dass es neben Graphic Design auch den Studiengang Game Design gibt. Die Zürcher Hochschule der Künste war zu diesem Zeitpunkt, die einzige öffentliche Fachhochschule mit diesem Studiengang.
Nun sind Videospiele seit jeher meine grosse Leidenschaft – früher als passionierte Gamerin. Später, als ich mich thematisch mit den Spielen mehr auseinandersetzte, fand ich es immer wieder verblüffend, wie man spielerisch komplexe Inhalte umsetzen kann.
Mit dieser Passion für das Gamen und der faszinierenden Welt hinter den Kulissen der Computerspiele tat sich mit dem Studiengang Game Design für mich eine neue berufliche Perspektive auf. Ich hatte nun die Möglichkeit mich für zwei meiner Interessen zu bewerben. Ich wäre mit beiden Studiengängen überglücklich gewesen, aber mit Game Design würde ein Traum in Erfüllung gehen: Denn wer möchte schon nicht sein Hobby zum Beruf machen? Nach der Euphorie kam dann aber die Realität. Leider hat es beim ersten Bewerbungsversuch bei keinem Studiengang funktioniert. Nun wurde es eng, denn in der Schweiz hat man pro Studiengang an einer Fachhochschule nur zwei Versuche. Also blieb mir für Game Design nur noch ein Versuch übrig, um meinen Traum zu verwirklichen. Dementsprechend war ich völlig am Boden zerstört. Aber es weckte auch meinen Kampfgeist und machte mich umso ehrgeiziger beim letzten Versuch noch mehr zu geben.
Sich nicht entmutigen lassen, das erfordert einen eisernen Willen und Kreativität
Also fing ich an, mir darüber Gedanken zu machen, was ich tun würde, sollte es auch beim zweiten Mal nicht klappen. Ich hatte im Vergleich zu anderen keine Lehre oder ähnliches, auf das ich hätte zurückgreifen können. Ich begann, mich nach Jobs in dieser Branche umzusehen und mir parallel zu überlegen, wie ich mein Game Design Portfolio mit neuen Arbeiten erweitern kann. Da ich jetzt auf mich allein gestellt war, suchte ich nach Kurzkursen, die sich für das Portfolio anbieten würden.
Wer suchet, der findet – zwei wunderbare Chancen taten sich auf. Ich fand eine Privatschule, die sowohl solche Kurzkurse durchführt, als auch den Studiengang Game Art anbietet. Gleichzeitig wurde die Kommunikationsagentur Wylkomm gegründet und ich bekam die Chance, direkt als Kommunikationsassistentin einzusteigen.
Mit einem tollen Job und einem neuen Portfolio wagte ich mich an meine letzten Anläufe bei Graphic Design und Game Design an der ZHdK. Aber auch dieses Mal wurde ich bitter enttäuscht und es klappte bei beiden Studiengängen wieder nicht. Da ich aber nun wusste, dass es noch eine andere Möglichkeit gab, um Game Design beziehungsweise Game Art zu studieren, hielt diese Enttäuschung nicht lange an. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich meinen Traum weiterverfolgen und nicht aufgeben würde. Schlussendlich habe ich mich sogar für den Studiengang Games Programming am SAE Institute Zürich entschieden – aus dem einfachen Grund, dass Programmieren eine sehr wertvolle und zukunftsträchtige Fähigkeit ist, die mich sicher genauso weit, wenn nicht sogar weiterbringen würde.

GESCHAFFT!!!
Nach dreieinhalb Jahren habe ich nun mein Bachelor Degree Programm abgeschlossen. In meinem Bachelorprojekt ging es darum ein Wetter-Package für die Game Engine Unity, die den Spielverlauf steuert und für die visuelle Darstellung des Spielablaufes verantwortlich ist, zu erstellen. Ziel war es, eine kostengünstigere Alternative zu den grossen Wetter-Packages anzubieten. Es sollte schnell und einfach in andere Projekte implementiert werden können, aber sich trotzdem noch dynamisch verhalten wie in der Natur.
Und was haben Games Programming und Kommunikationsprojekte denn nun gemeinsam?
Ein Spiel zu programmieren ist ein komplexes Projekt, bei dem es neben der Programmierung auch auf Kreativität sowie Koordination und Abstimmung verschiedener Arbeitsschritte ankommt. Dem Spieler oder der Spielerin ist dies meistens nicht bewusst. Das sich im Spielverlauf ändernde Wetter in Videospielen zum Beispiel wird oft als selbstverständlich angesehen. Was sich dahinter jedoch an Aufwand verbirgt, ist nicht offensichtlich.
Genauso ist es auch bei Kommunikationsprojekten. Man nehme zum Beispiel die Umsetzung einer Imagebroschüre für einen Kunden. Es muss ein Layout entsprechend den Designvorgaben des Kunden erstellt werden (Farben, Schriftart, grafische Elemente, Bildwelt, Format, Material und noch vieles mehr), die Texte müssen geschrieben werden und der Druck muss mit der Druckerei abgestimmt werden.
Ob Games Programming oder Kommunikationsprojekte, beides erfordert, dass man immer wieder durch die verschiedenen Phasen eines Arbeitsprozesses durchiteriert, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Die grösste Herausforderung bei meinem Bachelorprojekt war, ein komplexes Thema in kurzer Zeit umzusetzen. Und so ist es auch bei den meisten Kommunikationsprojekten. Dem Kunden ist häufig nicht bewusst, wieviel Vorarbeit ein Kommunikationsprojekt mit sich bringt. Daher kommt das Briefing häufig relativ knapp vor der Deadline.
Während meiner Bachelorarbeit hat mir meine Erfahrung aus meiner Projektarbeit bei Wylkomm sehr geholfen. Aber auch bei meiner täglichen Arbeit bei Wylkomm nutze ich mein technisches Wissen, um Kommunikationsprojekten einen modernen und zeitgemässen Schliff zu geben.
Wohin geht die Reise?
Nun bin ich mit meiner Ausbildung im Bereich Games Programming meinem Ziel, in der Videospiel Industrie tätig zu sein, ein grosses Stück nähergekommen und kann durch meinen Job bei Wylkomm weiterhin parallel im Bereich Design tätig sein. Ich bin mir noch nicht sicher, wohin es mich genau in der Videospiel-Industrie hintreiben wird, aber ich freue mich auf einen neuen Lebensabschnitt und weitere spannende Projekte bei Wylkomm!